Um mehr Beschäftigte in die betriebliche Arbeit einzubeziehen bzw. mehr Input der Mitglieder für die politische Arbeit zu gewinnen, müssen haupt- und ehrenamtliche Interessenvertreterinnen und Interessenvertreter, neben der genauen Kenntnis der politischen und rechtlichen Grundlagen ihrer Arbeit, mit den Methoden des Projektmanagements vertraut sein und grundlegende Moderations- und Kommunikationstechniken beherrschen.
Unser Studium besteht aus vier Modulen sowie einer abschließenden Projektarbeit, in der die Teilnehmenden die Umsetzung eines Beteiligungsprojektes wissenschaftlich dokumentieren. Die Module „Methoden und Praxis“ sowie Teile der Module „Soziologie und Organisation” und „Recht und Demokratie” finden sich mit unterschiedlichen Schwerpunkten in allen vier Terminen wieder. Dadurch werden die Methodenvielfalt und der Theorie-Praxis-Transfer gewährleistet.
Modul 1: Soziologie und Organisation
Qualifikationsziel: Es werden die Grundlagen von Führung, Basisdemokratie und betrieblicher Organisation vermittelt, um typische Organisationsprobleme einschätzen zu können. Es findet eine Vermittlung von Strukturwissen über Organisationen statt. Studierende verstehen innerhalb von Organisationen formell und informell die Prozesse, Strukturen, Hierarchieformen, Kommunikationsformen und Entscheidungswege. Sie werden befähigt, strategisch handlungsfähig zu sein.
Modul 2: Recht und Demokratie
Qualifikationsziel: Die Studierenden erlangen Kenntnisse zu den rechtlichen Rahmenbedingungen von Beteiligungsformen und erlernen die Grundlagen demokratietheoretischer Überlegungen. Dazu zählen insbesondere das Betriebsverfassungsgesetz und Personalvertretungsrecht sowie die Theorien der Basisdemokratie, repräsentativen Demokratie, Sozialdemokratie und des Korporatismus.
Modul 3: Methoden und Praxis I
Qualifikationsziel: Die Studierenden werden befähigt, Beteiligung als Methode in Prozessen, Projekten und Veranstaltungen zum Einsatz zu bringen. Sie erlangen grundlegendes Handlungswissen, Fach- und Methodenkompetenzen und können Beratungsprozesse und Seminare anhand vorgegebener Konzepte durchführen. Im ersten Teil des Moduls Methoden und Praxis werden vor allem methodische Tools, Moderationsformen und Veranstaltungskonzepte vermittelt.
Modul 4: Methoden und Praxis II
Im zweiten Teil des Moduls Methoden und Praxis werden die Rolle und Funktion der Führungsperson in Beteiligungsprozessen sowie verschiedene Gruppendynamiken und -probleme anhand von Fallbeispielen erarbeitet und getestet. Die Studierenden lernen die Grundlagen des Projektmanagements und Konfliktlösungsstrategien.
Modul 5: Abschlussarbeit
Im Rahmen einer wissenschaftlichen Abschlussarbeit formulieren die Studierenden eine These zu dem zuvor erlernten Wissen und entwickeln eine eigenständige Argumentation.